Was darf es sein? Eine üppige Portion Rührei mit Toast, Mettbrötchen, Trüffelmozzarella mit Tomaten und Pesto, Croissants mit Marmelade oder Nutella oder wagen Sie sich doch mit großem Hunger an den „Big Brunch“? Achtung, er ist alleine zu bewältigen, aber Teilen ist sinnvoller, denn der Tisch wird voll: eine Portion Caesar Salad, Tomate Caprese, selbst gemachtes Roastbeef mit Remoulade, Lachs mit Sahnemeerrettich, Frischkäse, gemischter Salat mit einer feinen Honig-Vinaigrette, ein Schüsselchen Bratkartoffeln mit Frühlingszwiebeln und Speck, in Wein geschmorten Champignons, Obstsalat sowie, natürlich, zwei Brötchen mit Butter. Uff, für 18,50 Euro das teuerste, aber auch umfangreichste Gericht der Karte.

Mehrmalige Auswander-Anläufe

Das Little Brunch Mallorca belebt seit Mitte März die Playa de Palma. Wie der Name schon sagt, ist es mit seinen abwechslungsreichen Angeboten vornehmlich für Frühstück ab acht Uhr und Brunch geeignet. Und das täglich. Um 16 Uhr schließen dann die Pforten. Das Betreiberpaar Alexandra (33) und Sven Bergerhausen (40) will ja schließlich auch Zeit mit der Familie verbringen.

Alexandra und Sven Bergerhausen, die Betreiber des Little Brunch Mallorca. Rechts: ein Ausschnitt aus der Big-Brunch-Variante. | FOTOS: NELE BENDGENS Bendgens

Die beiden haben zwei Kinder und sind klar strukturiert und organisiert. Ihre Auswanderung im Sommer 2021 nach Mallorca geschah nicht planlos, wie man es ja zuweilen bei einigen deutschen Auswanderern in entsprechenden Fernsehsendungen beobachten kann. 2013 starteten sie einen ersten Versuch, inklusive Sprachstudium. Als jedoch Kinder kamen, wollten die beiden dann doch wieder zurück in die Heimat. Dann in der Pandemie ein zweiter Anlauf. Er, ein gelernter Hotel- und Restaurantkaufmann, der im Internet viel mit Hotelbuchungsportalen gearbeitet hatte, sie eine Medien-Informatikerin.

International und individuell

Zunächst starteten sie mit Co-Working-Räumlichkeiten, dann ergab sich die Möglichkeit, ein Café an der Playa zu übernehmen, direkt gegenüber vom Balneario 13, im ersten Stock neben dem Friseurstübchen, damit man einen tollen Blick auf Strand und Meer hat. „Ich hatte schon immer den Traum von der Gastronomie, und den haben wir uns jetzt erfüllt“, sagt Sven Bergerhausen. Auch dafür gibt es ein klares durchdachtes Konzept. Die gemischte Klientel, Urlauber verschiedener Nationalitäten und Residenten, kann wählen zwischen internationalen Frühstücksvarianten wie Deutsch, Französisch oder Amerikanisch (4,50–10 Euro) oder verschiedene Bestandteile ordern, mit denen sich ein individuelles Frühstück zusammenstellen lässt. Da dürfen natürlich auch die Eierspeisen nicht fehlen. Und die Franzbrötchen, eine kleine Referenz an ihre Hamburger Heimat.

„Alle Saucen oder Crèmes wie die Feta-Creme, die Remoulade, das Caesar-Dressing, die Salat-Vinaigrette oder das Pesto sind hausgemacht. So haben wir etwa bei der Remoulade viel ausprobiert, bis wir zufrieden waren“, erzählt Sven Bergerhausen. Das Brot kommt von Backwaren-Gourmet, einer renommierten hiesigen Firma, die mit deutschen Traditionsbäckereien aus Deutschland zusammenarbeitet. „Das ist teurer als andere Angebote, aber auch besser. Gleiches gilt für den Trüffelmozzarella oder den Kaffee, den wir von Lavazza beziehen.“ Fazit: Für die Kombination aus gutem Frühstück und bestem Meerblick das ideale Lokal!