Dürren in den vergangenen Jahren haben in Spanien und auch auf Mallorca zu schlechten Olivenernten geführt. Auch als Folge der Inflation mussten Verbraucher daher zuletzt horrende Preise für Olivenöl zahlen. Nun hat die spanische Regierung am Dienstag (25.6.) wie angekündigt die Mehrwertsteuer auf das Olivenöl zum 1. Juli auf null Prozent gesenkt.

Das Olivenöl werden nun künftig ebenso wie Milch, Brot, Eier und Obst zu den Grundnahrungsmitteln gerechnet, deren Mehrwertsteuer bereits zuvor erlassen worden war, erklärte Finanzministerin María Jesús Montero nach einer Sitzung des Ministerrates. Die Absenkung auf null Prozent gelte zunächst bis zum 30. September. Ab dem 1. Oktober und bis Ende des Jahres würden dann 2 Prozent fällig. Der normale Mehrwertsteuersatz von 4 Prozent für alle Grundnahrungsmittel gelte dann wieder ab 2025.

Schon seit Januar 2023 wird Olivenöl mit statt früher 10 Prozent nur noch mit 5 Prozent besteuert. Mit der kompletten Steuerstreichung will die Regierung nun die Verbraucher entlasten. In den vergangenen Jahren hatte sich der Preis für Olivenöl verdreifacht.

Besonders die eher preiswerteren Olivenöle im Supermarkt waren deutlich teurer geworden. | FOTO: JORDI OTIX Tom Gebhardt

Erste Preissenkungen schon zu beobachten

Schon seit einigen Wochen sind die Preise für Olivenöl dank Rabattaktionen und Sonderangeboten auf Mallorca gesunken. Zuvor hatten zum einen die Olivenöl-Produzenten bestätigt, dass die kommende Ernte, die im September beginnt, endlich normal ausfallen wird. Zum anderen hatte die Regierung die Mehrwertsteuersenkung bereits vor einigen Monaten angekündigt. Dieser Tage gab es den Liter Olivenöl bei verschiedenen Supermarktketten, etwa Mercadona, Carrefour oder Eroski, teils für 8 Euro. Mit der vollständigen Abschaffung der Mehrwertsteuer sollten die Preise nun bald weiter sinken.

Experten rechnen allerdings auch damit, dass die Preise nach dem Sommer wieder steigen können. Verbraucherschützer machen für den Preisanstieg der vergangenen Monate und Jahren nicht nur die schlechten Erntem, sondern auch Spekulationsgewinne der Handelsketten verantwortlich. /sw