Aktivisten der Umweltschutzgruppe GOB fordern eine sofortige Schließung des illegalen Parkplatzes an der Cala Llombards auf Mallorca - jener Stellfläche, die täglich auch unzählige Menschen nutzen, die es zum kleinen Nachbarstrand, der bekannten "Instagram-Bucht" Caló des Moro, zieht.

Parkverbotsschilder missachtet

Schon seit Jahren beklagen die Umweltaktivisten - genau wie Anwohner - die Zustände in und um Cala Llombards und Caló des Moro. Noch immer könnten Privatpersonen ungehindert ihre Fahrzeuge auf der Fläche abstellen, es gebe keinerlei Barrieren, die sie daran hinderten, die Infrastruktur erinnere weiter an den einstigen Parkplatz. Die konservative Gemeindeverwaltung im zuständigen Rathaus von Santanyí dagegen betonte, keinerlei Parkfläche ausgewiesen zu haben. Das einst vorhandene Parkplatz-Schild hinter dem Strand von Cala Llombards sei längst entfernt worden. Im Gegenteil, man habe sogar Leuchtschilder aufgestellt, die das Parken in der Nähe der Bucht eindeutig verböten. Dass viele Menschen dennoch ihre Autos abstellten, könne durch die Ortspolizei nicht verhindert werden, da es sich um ein Gebiet handele, das der Verwaltung der Küstenbehörde unterliege. Die Küstenbehörde wiederum windet sich mit ähnlichen Argumenten aus der Verantwortung: Jegliche Parkschilder seien wie gefordert entfernt worden, letztlich sei aber die Gemeinde zuständig.

Der illegale Parkplatz an der Cala Llombards am Dienstag (28.5.) Redaktion DM

Derweil erinnerten die GOB-Aktivisten daran, dass sie bereits im Mai 2022 gemeinsam mit der Gemeinde Santanyí und der balearischen Landesregierung eine Anzeige bei der Küstenbehörde wegen des illegalen Parkplatzes aufgaben - nicht zuletzt deshalb, weil sich die Parkfläche teilweise auch in einem geschützten Dünengebiet befindet, in dem seltene Pflanzen zu finden sind. Ein entsprechendes Gerichtsurteil steht noch aus. "Zwei Jahre später ist die Situation die selbe, der Parkplatz besteht immer noch und niemand unternimmt etwas", heißt es in einer Pressemitteilung des GOB.

Videos heizen Diskussion an

Erst vor wenigen Tagen hatten Videos der Internet-Persönlichkeit Àngel Aguiló für Aufsehen gesorgt. Sie zeigen die kleine Bucht Caló des Moro, nicht weit von Cala Llombards entfernt, die zu einem regelrechten Pilgerziel für Influencer geworden ist, und schon Ende Mai vollkommen überfüllt ist. Die Bilder heizen die Diskussion um den Massentourismus auf Mallorca weiter an. Erst am vergangenen Samstag hatten rund 15.000 Menschen in Palma de Mallorca gegen Massentourismus und Wohnungsnot auf den Insel demonstriert. Auch der GOB war unter den Demonstranten.