Matthias Kühn attackiert die Steuerbehörde auf Mallorca: Millionen-Entschädigung liegt vorerst beim Gericht

Die Balearen-Regierung hatte die knapp 96 Millionen Euro im April bezahlt. Das Finanzamt rückt die Summe nun nicht heraus

Matthias Kühn beim Verlassen eines Gerichtsgebäudes.

Matthias Kühn beim Verlassen eines Gerichtsgebäudes. / Archiv

Der deutsche Immobilienmakler Matthias Kühn und seine Kühn Gruppe erheben schwere Vorwürfe gegen die Steuerbehörde auf Mallorca. Nach einem Bericht des "Diario de Mallorca" wirft die Gruppe des Unternehmers dem Finanzamt einen schweren Rechtsmissbrauch und Prozessbetrug vor.

Hintergrund ist die Entscheidung der Steuerbehörde, die Entschädigung für das Kühn-Unternehmen Birdie Son Vida nicht direkt zu überweisen, sondern auf dem Konto des Obersten Gerichtshofs der Balearen zu parken.

Welche Gesellschaft bekommt wie viel?

Das Gericht hatte Birdie Son Vida Ende Februar eine Entschädigung von knapp 96 Millionen Euro zugesprochen, die die Balearen-Regierung innerhalb von zwei Monaten zahlen musste.

Das Geld wurde Ende April freigegeben, liegt aber nun beim Gericht. Dort sollen die Millionen so lange lagern, bis ein anderes Gericht in Palma festlegt, wie genau das Geld auf die verschiedenen Gesellschaften von Kühn aufgeteilt wird.

Entschädigung für "Muleta II"

Am Ende dürfte allerdings gar nicht so viel Geld übrig bleiben, denn neben hohen Steuerzahlungen auf die Entschädigung ist auch denkbar, dass Gläubiger wie Handwerksfirmen oder Mitarbeiter von Kühn nach der Insolvenz seiner Gruppe noch Forderungen geltend machen.

Die Entschädigung wurde fällig, nachdem die balearische Landesregierung Kühn untersagt hatte, mit seiner Firma Birdie Son Vida 33 Luxusvillen oberhalb von Port de Sóller zu errichten. Zunächst war das Gebiet "Muleta II" als Bauland ausgewiesen, wurde später dann aber in geschütztes Terrain umgewandelt.

Ermittlungen gegen Kühn

Gegen Kühn wird derzeit auch ermittelt, weil ihm vorgeworfen wird, ein Unternehmensgeflecht aus rund 30 Firmen entwickelt zu haben, die der Steuerbehörde insgesamt bis zu 13 Millionen Euro schulden. Unter anderem soll seine Frau Norma Duval Nutznießerin der am Fiskus vorbeigeschleusten Gelder gewesen sein.