Art Palma Summer: Was es bei der sommerlichen Kunstnacht auf Mallorca zu sehen gibt

Am 6. Juni von 18 bis 21 Uhr laden Galerien zum Art Palma Summer. Eine Programmvorschau

Evi Vingerling: "Fountain" (2019), zu sehen in der Galería Fermay.

Evi Vingerling: "Fountain" (2019), zu sehen in der Galería Fermay. / Galería Fermay

Brigitte Rohm

Brigitte Rohm

Mehr als 30 Ausstellungen und mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler: Beim diesjährigen Sommerevent des Galeristenverbands Art Palma Contemporani gibt es wieder viel Neues zu entdecken. Abgesehen von den hier vorgestellten Vernissagen gehören noch weitere Programmpunkte dazu. Die Galerie Kewenig hat sich entschieden, ihre zum Art Palma Brunch eröffnete Schau mit Paloma Varga Weisz und Heinz Ackermans zu verlängern. Auch im CCA Andratx gibt es noch keine neue Ausstellung, dafür aber Open Studios von 11 bis 18 Uhr. Studierende der privaten Hochschule Adema zeigen in der Fundación Barceló ihre Arbeiten. Ein weiteres Highlight: Die neue Kollektivschau „Prender la mirada“ im Casal Solleric, die zum Art Palma Summer eröffnet. Alle Infos unter: artpalmacontemporani.com.

Aba Art Lab

Nach „Thinking Water“ (2016) widmet Aba Art Lab dem mallorquinischen Künstler Joan Costa die zweite Solo-Ausstellung. „Still“ ist die direkte Fortsetzung und zeigt Skulpturen aus Holz und Alabaster sowie Gemälde auf Papier und Leinwand. Costa beschäftigt sich mit unserem Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser – in Verbindung mit dem Element Feuer, das als Warnzeichen für Verwüstung fungiert.

Arbeiten von Joan Costa (Details).

Arbeiten von Joan Costa (Details). / Aba Art Lab

Pep Llabrés Art Contemporani

Pep Llabrés Art Contemporani zeigt oftmals Projekte, bei denen die Form im Fokus steht. Diesmal geht es aber um gehaltvolle Inhalte: Die Gruppenschau „Origens Africae“ bringt ausschließlich weibliche Künstlerinnen zusammen, die in der Diaspora leben, hier ihre afrikanischen Wurzeln und Themen wie Immigration, Kolononialismus, Sklaverei und die Geschichte des Kontinents Afrika reflektieren.

"Monki no fayn but im mama layk am" von Agnes Essonti.

"Monki no fayn but im mama layk am" von Agnes Essonti. / Roberto Ruiz

Galería Pelaires

Ein Ausstellungs-Trio erwartet die Besucher, wie gewohnt, bei Pelaires: Im Erdgeschoss ist eine Solo-Schau des griechischen Künstlers Jannis Kounellis zu sehen, der Mitbegründer der Arte-Povera-Bewegung war. Den ersten Stock teilen sich Diego Delas mit Werken verschiedener Techniken in der Ausstellung „Una fascinación“ und Julia Aurora Guzmán im Kabinett mit „Liminal“.

Julia Aurora Guzmán: "Navel as Vessel", 2024

Julia Aurora Guzmán: "Navel as Vessel", 2024 / Galería Pelaires

L21 Gallery

Jeden verfügbaren Winkel ihrer mehrstöckigen Galerie nutzt L21 aus: Geboten wird zum einen die Gruppenausstellung „Estructuras animadas de chocolate fundido“. Räume für sich allein bekommen derweil der in Portugal ansässige Künstler Igor Jesus mit der Schau „Grande Palácio“ und die in London lebende Malerin und Bildhauerin Lydia Gifford mit der Solo-Ausstellung „Frictions“.

Werk von Igor Jesus.

Werk von Igor Jesus. / L21

Baró Galeria

Nach der Gruppenschau zum Art Palma Brunch konzentriert sich Baró im Sommer wieder auf eine Künstlerin: Die Portugiesin Joana Vasconcelos arbeitet mit Keramik, Stoff und Alltagsgegenständen, um eindrucksvoll-surreale, großformatige Skulpturen zu kreieren. Sie erhebt dadurch Techniken, die eher mit Kunsthandwerk assoziiert werden, in den Rang hoher Kunst. Inhaltlich geht es ihr um Themen wie Identität, Geschlecht und die Konsumgesellschaft.

"Choucroute" (2018) von Joana Vasconcelos.

"Choucroute" (2018) von Joana Vasconcelos. / Baró Galería

Galería Fran Reus

Das Programm von Fran Reus passt zu den aktuellen Demos gegen den Massentourismus: Julià Panadès übt an diesem Phänomen Kritik – durch seine „Altäre und Totems“, Plastiken, die der Künstler aus Müll fertigt, den er an den Stränden von Mallorca sammelt. Ergänzend zu seiner Ausstellung „Pa, suor i pols“ präsentiert die Galerie die Schau „Asocial Tendencies“ von Maite y Manuel. Sie definieren ihre Malerei als „aggressiven, aber unschuldigen Kampf, so wie beim Free Jazz“.

Julià Panadès.

Julià Panadès. / Galería Fran Reus

Galería Xavier Fiol

Vier Künstler, vier Jahreszeiten: Die Galería Xavier Fiol läutet den Kunstsommer mit der Gruppenausstellung „Quatre Estacions“ von Manolo Ballesteros, Nicolò Baraggioli, John Millei und Jost Münster ein. Farbe und Form in ihrer Vielfalt und Komplexität prägen die visuelle Erzählung dieser Schau, bei der die Sichtweisen von Kunstschaffenden verschiedener Generationen und Kulturen aufeinandertreffen – und deren Werke einen dynamischen Dialog führen.

Werk von Manolo Ballesteros.

Werk von Manolo Ballesteros. / Xavier Fiol

Galería Fermay

„Space in Between“ in der Galería Fermay zeigt drei Künstler, deren Herangehensweise an die Malerei die Heterogenität der Ansätze in der zeitgenössischen Kunst aufzeigt. Julia da Mota, Sebastien Pauwels und Evi Vingerling verfolgen jeweils unterschiedliche Strategien – von der Betonung auf die formalen Qualitäten des Mediums Malerei bis zur Integration von Aspekten wie der Erinnerung, dem Körper oder der Architektur.

Julia da Mota: "Some Things Change" (2023)

Julia da Mota: "Some Things Change" (2023) / Galería Fermay

La Bibi Gallery

Falls Ihnen zur Kunstnacht der Weg nach Establiments zu weit ist: Die Ausstellung bei La Bibi, die unter dem klangvollen Titel „Sashimi consciente en la cabaña de cristal (my algorithm without me)“ Werke von David Oliver alias Grip Face zeigt, hat bereits am 1. Juni eröffnet. Den mallorquinischen Künstler treibt aktuell die Suche nach einem Zufluchtsort vor der Last der digitalen Kontaktpflege um – und er findet dafür Lösungsansätze im kleinen sowie im großen Maßstab.

"sashimi non glu" von Grip Face.

"sashimi non glu" von Grip Face. / La Bibi Gallery

Tube Gallery / TACA / Stain Projects

Zusätzlich zu den Galerien des Verbands gibt es drei weitere Räume, die direkt an das Programm angeschlossen sind: Die Tube Gallery in Pere Garau zeigt die bereits gestartete Schau „Mystic Cool“ von Mattia Guarnera-MacCarthy. Im Kunstraum TACA ist das Projekt „Amarre y seducción“ von Ricardo León Cordero zu sehen. Und Stain Projects präsentiert eine Ausstellung von Gema Polanco.

Werk von Mattia Guarnera-MacCarthy in der Tube Gallery.

Werk von Mattia Guarnera-MacCarthy in der Tube Gallery. / Tube Gallery

Galeria Maior (Pollença)

Am Sonntag (9.6.) von 11 bis 13.30 Uhr zieht die Galeria Maior mit ihrer Vernissage nach und liefert einen guten Grund für einen Ausflug nach Pollença. Mit „Dual“ setzt die Galerie dieses Jahr auf eine besondere Duo-Schau mit Arbeiten von Victoria Civera und Vicky Uslé. Beide sind nicht nur renommierte zeitgenössische Künstlerinnen, sondern auch Mutter und Tochter – und die Ausstellung eine Begegnung zweier Charaktere und künstlerischer Ausdrucksformen.

Vicky Usle, "Dual 4" (2024)

Vicky Usle, "Dual 4" (2024) / Galeria Maior

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