Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol fordert nach der Ausrufung des Alarmzustandes am Samstagabend (14.3.) weiterhin striktere Einreisebeschränkungen für Mallorca und die anderen Balearen-Inseln.

Die Sozialistin trat am Sonntagnachmittag (15.3.) nach der Videokonferenz mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez sowie den anderen Präsidenten der Regionen vor die Presse. "Wir arbeiten mit dem spanischen Infrastrukturministerium derzeit daran, dass zwar Inselresidenten, die derzeit unterwegs sind, zurückkehren sowie Urlauber, die derzeit auf den Inseln sind, in ihre Heimat fliegen können. Alle anderen Bewegungen wollen wir so weit wie möglich einschränken", antwortete Armengol auf die Frage einer Journalistin, nachdem sie in ihrer Rede noch wenig konkret geblieben war. So soll erreicht werden, dass mehr als die durch das Dekret derzeit angeordneten 50 Prozent der Verbindungen auf dem Luft- und dem Seeweg gestrichen werden.

Die Ryanair-Gruppe mit Lauda und Buzz hat bereits angekündigt, die Verbindungen auf die Balearen sowie das restliche spanische Territoriuem zwischen Montag (16.3.) und Donnerstag (19.3.) drastisch zurückzufahren. Alle betroffenen Passagiere werden per Mail benachrichtigt, hieß es auf Twitter.

"Wir müssen vor allem den Urlaubern klarmachen, was es bedeutet, zurzeit zu uns zu kommen: Sie werden in ihrem Hotelzimmer sitzen, weil sie nicht auf die Straße dürfen." Armengol hofft in diesem Sinn auf Unterstützung der Hotels - auch etwa, dass derzeit keine Neureservierungen mehr angenommen werden.

Der Alarmzustand gelte im Übrigen für die gesamte Bevölkerung im Land, nicht nur für die Einheimischen, sagte Armengol und spielte damit darauf an, dass auch am Sonntag (15.3.) noch zahlreiche Urlauber etwa am Strand spazieren gingen. "Jeder, ob Urlauber oder Resident, muss die Anweisungen des Dekrets vor sich haben und sie befolgen", sagte die Balearen-Präsidentin.

Darüber hinaus rief Armengol die Unternehmen ebenso wie bereits am Vormittag Arbeitsminister Iago Negueruela dazu auf, statt Entlassungen zeitweilige Freistellungen von Angestellten anzuordnen, sollte es nötig werden. Mit Sánchez habe man über Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung gesprochen, so etwa der Aussetzung von Hypothekenzahlungen oder bei Selbständigen die Aussetzung von Schulden. Unternehmen sollen Steuererleichterungen bekommen. Auch über Direkthilfen für die Bevölkerung oder die Unternehmen wurde gesprochen, ohne dass es allerdings bereits konkrete Entscheidungen gibt.

Armengol dankte in ihrer Rede allen, die sich an das zeitweilige Verbot der Bewegungsfreiheit auf öffentlichen Straßen halten und rief erneut dazu auf, zu Hause zu bleiben und nur für die nötigsten Wege auf die Straße zu gehen. Sie dankte allen Angestellten im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung und anderen Bereichen für ihren Einsatz dieser Tage und unterstrich zum wiederholten Mal, dass die Versorgung auf den Inseln garantiert ist. Es bestehe keine Notwendigkeit für Hamsterkäufe.

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