"Wollte größtmöglichen Schaden anrichten": Gericht verurteilt deutschen Brandstifter auf Mallorca zu acht Jahren Haft
Zudem muss der Deutsche knapp 13.000 Euro Bußgeld und Entschädigung zahlen
Ein Gericht auf Mallorca hat am Mittwoch (31.1.) einen deutschen Brandstifter zu acht Jahren Haft sowie knapp 13.000 Euro Bußgeld verurteilt. Das entspricht exakt den von der Staatsanwaltschaft gestellten Forderungen. Wie die Zeitung "Ultima Hora" berichtet, soll der Verurteilte daheim auf deutsch Tagebuch geführt haben, in denen stand: "Ich wollte größtmöglichen Schaden anrichten und habe daher gehandelt."
Über das Tatmotiv herrscht weiter Unklarheit. Der ehemalige Soldat plädierte vor Gericht auf unschuldig. Er bestätigte zwar, dass er im betreffenden Zeitraum, in dem drei Waldbrände in Esporles auftraten, oft zugegen war. Allerdings sei er obdachlos gewesen und habe im Wald oder in Parks geschlafen. Daher hatte er auch Grillanzünder dabei.
Angeblich 1,5 Millionen Euro Schaden
Das Gericht konnte zwar keinen unmittelbaren Beweis finden, dass der Deutsche wirklich die Feuer gelegt hat, sah seine Schuld aber durch das Tagebuch und Augenzeugen, die ihn zum Tatort gehen sahen, indirekt als bewiesen an. So soll er geschrieben haben, dass durch seine Taten bereits ein Schaden in Höhe von 1,5 Millionen Euro entstanden sei.
Marcel S. soll 4.320 Euro Bußgeld für seine Tat zahlen, den Inselrat mit 7.751 Euro für die Löscharbeiten entschädigen und weitere 905 Euro für ein abgefackeltes Auto der Forstbehörde entrichten.
Erschien nicht zu den angesetzten Gerichtsterminen
Die Waldbrände ereigneten sich im August 2019 in der Nähe von Esporles. 9.120 Quadratmeter Wald sowie das Fahrzeug brannten bei zwei Feuern ab. Die Polizei erwischte den Deutschen wenige Tage später, als er offenbar einen dritten Waldbrand legen wollte.
Der Untersuchungsrichter ließ den Deutschen zwischenzeitlich gehen, allerdings erschien Marcel S. weder im Oktober 2022 noch im darauf folgenden Jahr zum angesetzten Gerichtstermin. Die Polizei fahndete mit einem Haftbefehl nach dem um die 50 Jahre alten Mann und fand ihn im vergangenen November im Parc de ses Estaciones in Palma.
Abonnieren, um zu lesen
- Es war ganz, ganz schlimm": "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Thommy Schmelz nach Krampfanfall im Krankenhaus auf Mallorca
- Andersherum geht auch: Wenn Deutsche auf Mallorca ihre Immobilien an Einheimische verkaufen
- Das lange Warten hat ein Ende: Datum für neue "Goodbye Deutschland"-Folge mit den Mallorca-Auswanderern Robens und Gülpens steht fest
- Eröffnung des einstigen Café del Sol in Cala Millor verzögert sich - So sieht es dort derzeit aus
- Einsturz an der Playa de Palma: Verantwortlicher vom Medusa Beach Club festgenommen
- Polizei nimmt Taschendiebe an der Playa de Palma fest - So ging die Bande vor
- Guiris' und 'forasters': Wie Mallorquiner Ausländer und Fremde sprachlich einordnen
- Palma gibt zwei Fahrbahnen am umgestalteten Paseo Marítimo frei