Drei Rentner erleiden Schiffbruch vor Mallorca – zweieinhalb Stunden im Meer ohne Rettungswesten überlebt

Die drei Senioren waren zum Angeln aufs Meer hinausgefahren. Einer von ihnen stürzte ins Wasser – und dann begingen sie einen schweren Fehler

Zwei der drei Schiffbrüchigen nach ihrer Rettung.

Zwei der drei Schiffbrüchigen nach ihrer Rettung. / DM

Redaktion DM

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Eigentlich sollte es nur ein sonntäglicher Ausflug werden, aber fast hätte er in einer Tragödie geendet. Drei Rentner sind am Sonntagmorgen (19.5.) aus dem Meer im Süden von Mallorca gerettet worden. Zuvor hatten sie Schiffbruch erlitten.

"Wir sind um 7.30 in Llucmajor losgefahren", erzählt der 71-jährige Félix, der mit seinem Bruder und einem Freund unterwegs war, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Die drei Senioren fuhren mit dem drei Meter langen Boot rund drei Seemeilen in Richtung Cabrera hinaus, um dort zu angeln. "Die See war weitgehend ruhig, allerdings gab es zwischenzeitlich etwa ein Meter hohe Wellen. Eine von ihnen erwischte unsere Jolle, als ich gerade stand", erzählt Félix. "Ich fiel ins Wasser."

"Ein großer Fehler"

Die beiden anderen Männer versuchten, ihn aus dem Wasser zu ziehen. Aber das Boot kippte und die beiden fielen ebenfalls ins Wasser. "Daraufhin haben wir versucht, die Jolle zu wenden. Das war ein großer Fehler", erzählt der Senior, der nach einem nächtlichen Krankenhausaufenthalt am Montag wieder nach Hause durfte. Wir hätten uns auf das gekippte Boot setzen können, aber dadurch, dass wir es bewegten, lief es voller Wasser und sank."

Mit in die Tiefe sanken die Rettungswesten und die Mobiltelefone. So konnten sie auch keinen Notruf absetzen. "Wir versuchten, in Richtung Land zu schwimmen. Aber das Wasser war 20 Grad kalt und wir litten an Unterkühlung. Uns ging es wirklich miserabel. Zudem fuhr kein anderes Boot vorbei, weil Sonntagmorgen war."

Rettung dank einer Anwohnerin

Dass die Männer gerettet wurden, verdanken sie einer Anwohnerin von s'Estanyol, die mit ihrem Hund unterwegs war. Sie war der Meinung, in der Ferne auf dem Meer etwas gesehen zu haben und wählte den Notruf. Ortspolizei und Guardia Civil mobilisierten Einsatzkräfte an Land, gleich mehrere Boote fuhren von s'Estanyol hinaus aufs Meer.

"Als wir eines der Boote sahen, fingen wir an zu rufen", erzählt Félix. "Später erzählten sie uns, sie hätten gedacht, eine Möwe würde kreischen. Dann aber haben sie gesehen, dass wir mit einem Ruder winken, das nicht untergegangen war." Die Schiffbrüchigen wurden auf zwei Booten an Land gebracht und von dort ins Landeskrankenhaus Son Espases gefahren. Am Montag wurden alle wieder entlassen. /pss