Nach der Cyber-Attacke auf Rathaus Calvià: Vorsicht! Geklaute Daten im Darknet veröffentlicht

Gemeinde rät Bürgern zur erhöhten Wachsamkeit

Ein Hackerangriff, hier für ein Symbolbild nachgestellt.

Ein Hackerangriff, hier für ein Symbolbild nachgestellt. / Efe

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Knapp ein halbes Jahr nachdem Hacker eine Cyber-Attacke auf das Rathaus von Calvià im Südwesten von Mallorca verübt haben, steht nun fest, dass zumindest Teile der geklauten Daten im Darknet veröffentlicht wurden. Wie aus einer Pressemitteilung der Gemeinde von Freitag (14.6.) hervorgeht, sind persönliche und sensible Daten im Darknet aufgetaucht.

Vor allem seien Kontaktdaten, Benutzernamen, Passwörter und Informationen über Zahlungen an die Gemeindeverwaltung betroffen, heißt es weiter. Veröffentlicht hat die Daten die Gruppe Lockbit 3.0.

Diese Daten können beispielsweise von Personen oder Organisationen stammen, die auf digitalem Weg mit dem Rathaus zu tun haben. Daneben können auch Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung betroffen sein, Lieferanten und Partner oder weitere Nutzer der digitalen Dienste des Rathauses.

Gemeindeverwaltung bittet Bevölkerung um Wachsamkeit

Die Gemeindeverwaltung bittet mögliche Betroffene um erhöhte Wachsamkeit. Cyber-Betrugs-Versuche seien nicht auszuschließen, Kriminelle könnten die Identitäten der Bürger für ihre Zwecke nutzen. Um diese Betrugsversuche zu verhindern, erinnert die Gemeindeverwaltung an grundlegende Sicherheitsvorkehrungen im Netz. So sollten Bürger auf sogenannte Phishing-Versuche achten. Phishing liegt vor, wenn Kriminelle versuchen, anhand von SMS oder Mails an persönliche Zugangsdaten von Bürgern zu kommen. Man solle auf keinen Fall Links anklicken, deren Authentizität nicht zweifelsfrei geklärt sei, rät die Gemeindeverwaltung Calvià.

Auch soll man Passwörter niemandem weitergeben und verschiedene Passwörter für verschiedene Websites nutzen. "Die Passwörter sollten robust sein und aus Buchstaben, Zahlen und Symbolen bestehen", rät die Verwaltung. Außerdem sollten die Passwörter in regelmäßigem Abstand geändert werden. Sollte der Verdacht auf Betrug bestehen oder bereits ein Schaden entstanden sein, rät man im Rathaus unverzüglich zu einer Anzeige bei der Guardia Civil.

Hackergruppe inzwischen zerschlagen

Die Cyberpiraten hatten sich Mitte Januar in die IT-Systeme von Calvià mithilfe einer sogenannten Ransomware eingehackt und versucht, zehn Millionen Euro von der Gemeinde zu erpressen. Bürgermeister Amengual erklärte mehrfach, dass man eine solche Summe keinesfalls zahlen werde. Im Februar wurde die Hackergruppe von internationalen Ermittlern zerschlagen, doch der Schaden war da offensichtlich bereits angerichtet. Die Ermittler sprachen von der "schädlichsten Cyberkriminalitätsgruppe der Welt".