Mann fährt unter Drogen Jugendlichen tot und begeht Fahrerflucht – Haftstrafe ausgesetzt

Das Unglück hatte sich im Oktober 2021 zwischen Alaró und Consell ereignet

Der Unfallfahrer vor Gericht.

Der Unfallfahrer vor Gericht. / M.O.I.

Marcos Ollés

Marcos Ollés

Ein junger Mann ist am Donnerstag (20.6.) in Palma zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er unter Drogen mit seinem Auto einen 17-jährigen Radfahrer tödlich verletzt hat. Zudem muss er die Familie des Opfers mit 170.000 Euro entschädigen und verliert seinen Führerschein. Die Haft wird zur Bewährung ausgesetzt.

Unfall zwischen Alaró und Consell

Das Unglück hatte sich am 12. Oktober 2021 gegen 19.45 Uhr auf der Landstraße Ma-2022 zwischen Alaró und Consell ereignet. Der Unfallfahrer war mit dem Ford Tourneo seines Vaters mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Am Ende einer Kurve stieß er auf zwei Radfahrer, die in dieselbe Richtung unterwegs waren.

Das Auto rammte das Fahrrad des 17-Jährigen. Das hintere Rad des Zweirads wurde zwischen dem Unterboden des Autos und der Straße eingeklemmt. Das Opfer wurde in die Luft geworfen und prallte aufs Autodach, von wo es – 71 Meter vom Aufprallort entfernt – auf den Asphalt geschleudert wurde. Der Fahrer flüchtete vom Ort des Geschehens, ohne sich um den Verletzten zu kümmern.

Opfer verstarb zwei Tage später

Der Begleiter des 17-Jährigen und eine andere Autofahrerin riefen die Rettungskräfte. Der Jugendliche wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus Son Espases nach Palma gebracht. Er hatte bei dem Unfall schwere Verletzungen am Gehirn erlitten und verstarb zwei Tage später.

Die Ermittler der Guardia Civil konnten innerhalb weniger Stunden den Unfallfahrer identifizieren, der am Tag darauf festgenommen wurde. Er stimmte einer Urin- und Blutprobe zu, bei der herauskam, dass er Cannabis und Kokain konsumiert hatte.

Unfallfahrer entschuldigt sich

Vor Gericht entschuldigte sich der junge Mann gegenüber der Familie des Opfers und den anderen anwesenden Angehörigen. "Ich konnte es nicht verhindern. Ich bitte um Verzeihung, es ist das einzige, was ich sagen kann." Die Mutter des Opfers entgegnete: "Mein Sohn hat das nicht verdient."

Ursprünglich hatten die Staatsanwaltschaft und die Familie des Opfers, die als Nebenkläger auftrat, sechseinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Sie warfen dem jungen Mann vor, aufgrund des Drogenkonsums nicht ganz bei sich gewesen zu sein. Nach der mündlichen Verhandlung zogen sie diesen Vorwurf zurück. Mit der Verteidigung des Unfallfahrers kamen sie zu einer Einigung über die Entschädigung sowie die reduzierte Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird. Der Angeklagte akzeptierte das Urteil.