Rathaus Palma macht den neuen Medusa Beach Club wieder dicht - mit dieser Begründung
Nach dem Einsturz wollte der Betreiber einen Neustart mit neuem Namen wagen
Das Rathaus Palma hat den erst diese Woche unter neuem Namen eröffneten Medusa Beach Club am Donnerstag (11.7.) bis auf Weiteres schließen lassen. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt gab, versäumte der Betreiber, bauliche Mängel, die schon 2014 festgestellt wurden, auszubessern. Diese seien zwar nicht schwerwiegend, aber zu beheben. "Erst wenn die Mängel behoben sind, kann das Lokal wieder öffnen", wird der zuständige Stadtrat Óscar Fidalgo zitiert.
Zwei Mitarbeiter der Stadt hatten das nun Laguna Playa genannte Lokal gegen Mittag versiegelt. Am Mittwoch hatte eine Sprecherin des Rathauses noch erklärt, dass das Laguna Playa sowohl über die Lizenz für die wirtschaftliche Aktivität als auch über den sogenannten Gebäude-TÜV verfüge.
"Mängel" müssen erst einmal behoben werden
"Als wir erfuhren, dass es aufgemacht hat, beauftragten wir eine Inspektion", so Bürgermeister Jaime Martínez am Donnerstagmorgen. "Wahrscheinlich wird noch heute die Schließung verordnet, bis nicht alle von den Mitarbeitern festgestelle Mängel behoben wurden."
Der österreichische Besitzer Christian A. hatte am Montag die Pizzeria Laguna Playa im Nachbargebäude des im Mai eingestürzten Restaurants Medusa Beach Club eröffnet. Bis zum tödlichen Unglück, das vier Menschenleben forderte, waren beide Häuser verbunden. Mittlerweile ist der Durchgang mit Spanplatten versperrt, die Werbung für den Medusa Beach Club verschwunden.
Die Trauerkränze liegen noch an der Unglücksstelle
Das Haus mit der eingestürzten Terrasse ist weiter abgesperrt. Oberhalb des geschlossenen Bauzaunes hat jemand mittlerweile einen Sichtschutz angebracht, wohl um die Ruine des eingestürzten Lokals zu verdecken. Vor der Absperrung liegen noch Trauerkränze und Kerzen. Auf MZ-Anfrage antwortete Christian A. nicht auf die Bitte einer Stellungnahme. Gegen den Österreicher wird wegen mutmaßlich fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ermittelt.
Sicherheitsbedenken hatte die Pressesprecherin am Mittwoch weggewischt. Es gebe "keinerlei Anhaltspunkte dafür", dass das Gebäude für Angestellte und Gäste nicht sicher sei. Allerdings bleibe die Stadtverwaltung wachsam, da es sich um alte Gebäude handelt, sagte sie.
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