Die USA setzen Superyacht "Tango" im Hafen von Palma de Mallorca auf die schwarze Liste
Elena Vallés
Palma könnte bald kein sicherer Hafen mehr für die Megayacht "Tango" des russischen Telekommunikations-Magnaten Viktor Wekselberg sein. Die USA haben sowohl das Schiff als auch den Privatjet des Oligarchen auf ihre sogenannte "Schwarze Liste" gesetzt. Als Grund geben sie die Kreml-Nähe von Wekselberg an.
Seine beiden Besitztümer, die laut US-Finanzministerium einen Wert von je 165 Millionen Euro haben, dürfen sich nun nicht mehr im Gebiet der USA bewegen. Es sind auch keinerlei Transaktionen oder andere Geschäfte im Bezug auf Yacht und Jet in den USA erlaubt. Der Privatjet ist ein in Aruba registrierter Airbus A319.115, der in der Vergangenheit auch im Flughafen von Palma gelandet ist. Wichtiger für Mallorca ist aber die Yacht "Tango", die aktuell im Hafen von Palma repariert wird.
Wekselberg ist einer der reichsten Männer Russlands. Nach Angaben des Magazins Forbes verfügt er über ein Vermögen von 9,3 Milliarden Euro und steht auf Platz 262 der Liste der reichsten Menschen der Welt. Ihm gehört das größte Aluminiumunternehmen der Welt, und er investiert in den Energie- und Telekommunikationssektor. 2018 war der Unternehmer von den USA mit Sanktionen belegt worden, weil er zu Putins engen Vertrauten gehört. Sein Vermögen auf US-Territorium wurde beschlagnahmt, US-Bürger durften fortan keine Geschäfte mehr mit ihm machen.
Italien hat am Freitag die größte Yacht der Welt beschlagnahmt
Yachten und Jets gehören häufig nicht direkt den Oligarchen, sondern werden über Briefkastenfirmen oder andere undurchsichtige Geschäfte erworben. Den USA reichen aber Verbindungen zu einem Oligarchen, um wie jetzt drastische Mittel einzusetzen. Damit wollen sie Russland finanziell für den Angriff auf die Ukraine bestrafen.
Trotz der Nachricht blieb die Yacht am Samstag sicher in der Werft von Palma, wo sie aktuell repariert wird. Bislang hat das spanische Verkehrsministerium nicht angekündigt, russische Yachten zu beschlagnahmen, obwohl es bereits die spanischen Häfen nach einer Liste russischer Yachten befragt hat.
Dass die USA nun die Yacht "Tango" auf die "Schwarze Liste" setzen, erhöht den Druck auf Madrid. Spanien ist das einzige Land der EU, das noch keine Schritte gegen russische Yachten unternommen hat. Am Freitag erst hatte Italien mit der "Sy A" von Andrey Melnichenko die größte Yacht der Welt beschlagnahmt. /mwp
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