Europawahl 2024: Diese Auswirkungen haben die Ergebnisse auf den Balearen

Die Konservative Rosa Estaràs trägt auf den Inseln den Sieg davon und kommt zum vierten Mal ins EU-Parlament. Die Sozialisten Alicia Homs muss noch ein bisschen warten, bis sie weiß, ob es für sie gereicht hat

Ministerpräsidentin Marga Prohens gratuliert Rosa Estaràs zu ihrem erneuen Einzug ins EU-Parlament.

Ministerpräsidentin Marga Prohens gratuliert Rosa Estaràs zu ihrem erneuen Einzug ins EU-Parlament. / EP

Nach der Europawahl am Sonntag (9.6.) steht fest: Rosa Estaràs von der Volkspartei PP wird weitere fünf Jahre im EU-Parlament in Brüssel sitzen. Die Konservative ging auf Platz 7 der spanischen Liste ins Rennen und sicherte sich aufgrund des soliden Ergebnisses der PP mühelos zum vierten Mal einen Platz in Brüssel. Die PP holte mit 34,18 Prozent der Stimmen in Spanien 22 Sitze im EU-Parlament.

Auf den Balearen erreichte die Volkspartei ein besseres Ergebnis als landesweit. Die Partei der balearischen Ministerpräsidentin Marga Prohens kam auf 35,78 Prozent. Die 42-Jährige sagte am Wahlabend, dass die PP "die einzige Stimme" in Brüssel sei, "die die Agenda der Balearen in Europa vertritt".

Prohens sah das Ergebnis auch als Bestätigung ihrer Politik auf den Inseln. Ihr "Projekt der Mitte und der Mäßigung" komme bei den Menschen auf den Inseln an. Rosa Estaràs gab in der Wahlnacht eine erste Richtung ihrer Politik in Brüssel vor. "Meine erste Initiative wird sein, unsere Insellage und den Primärsektor mit Landwirten, Weinbauern und Fischern zu verteidigen", sagte Estaràs.

Kandidatin der Sozialisten: Alicia Homs.  | FOTO: PSIB

Kandidatin der Sozialisten: Alicia Homs. / PSIB

Sozialistin Alicia Homs zittert noch um Einzug

Die Sozialisten und ihre Balearen-Abgeordnete Alicia Homs zittern derweil noch um den Einzug ins EU-Parlament. Homs startete auf Platz 21 in die Wahl, die Sozialisten in Spanien erreichten 20 Abgeordnete. Eine Hintertür bleibt Homs allerdings: Sollte die Spitzenkandidatin der Sozialisten, die Ministerin für die ökologische Wende in Spanien, Teresa Ribera, Teil der EU-Kommission werden, würde Homs ins Parlament nachrücken.

Die PSOE holte in Spanien 30,19 Prozent und auf den Balearen 28,9 Prozent. Die Sozialisten bemühten sich, das Ergebnis nicht wie eine Niederlage zu deuten. Man habe das Ergebnis von 2019 "gehalten", heißt es aus der Parteizentrale auf Mallorca. Der Generalsekretär der PSOE auf den Inseln, Cosme Bonet, sagte, man habe "den Rechtsruck" gestoppt.

Alicia Homs forderte die PP auf, in sich zu gehen, weil die Partei die extreme Rechte "geschönt habe". "Das Einzige, was die PP schafft, ist dass die rechten Parteien mehr Zulauf bekommen und damit das europäische Projekt in Gefahr zu bringen."

Alice Weber (am Pult) nach der Wahl mit ihren Parteikollegen.

Alice Weber (am Pult) nach der Wahl mit ihren Parteikollegen. / EP

Alice Weber bleibt wie erwartet außen vor

Die linke Liste "Ara Més-Ara Repúbliques" mit der deutschen Spitzenkandidatin Alice Weber von Més per Mallorca holte wie 2019 drei Sitze im EU-Parlament. Weber, die auf Platz 15 angetreten war, hat dadurch keine Chance auf einen Sitz in Brüssel. Sie werde mit ihren Parteikollegen weiterhin an einem "demokratischen, antifaschistischen, feministischen, grünen und gerechten Europa ohne Rassismus" bauen, erklärte Weber am Wahlabend.

Vor "Ara Més-Ara Repúbliques" waren auf den Balearen auf Platz drei und vier die rechtspopulistische Vox mit 11,2 Prozent (35.649 Stimmen) sowie die ebenfalls rechtsextreme Wählervereinigung „Se acabó la fiesta“ mit 5,34 Prozent (17.010 Stimmen) gelandet. Die Linkspartei Sumar kam mit 4,35 Prozent (13.870 Stimmen) auf Platz 6 vor Podemos mit 3,14 Prozent (10.005 Stimmen).

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