Warum man auf Mallorca eine spanische Handynummer haben sollte und welche günstigen Tarife es gibt

Wer auf der Insel lebt, nutzt die deutsche Handynummer oft weiter – und kommt doch um einen spanischen Mobilfunkvertrag nur schwer herum. Diese flexiblen und günstigen Optionen gibt es

Trotz kostenlosem Roaming brauchen Residenten eine spanische Nummer.

Trotz kostenlosem Roaming brauchen Residenten eine spanische Nummer. / DPA

Simone Werner

Simone Werner

Zugegeben, es ist verführerisch: Die deutschen Mobilfunkanbieter bieten teils so günstige Tarife und Bedingungen, dass viele ihre Handynummer nach dem Umzug auf die Insel einfach weiternutzen – dem 2017 eingeführten kostenlosen Roaming sei Dank. Legal ist das nicht, sofern man sich langfristig auf Mallorca aufhält. Bei den ersten zu erledigenden Behördengängen merkt man ohnehin schnell: Viele Banken, Behörden, das Gesundheitszentrum oder die Nationalpolizei akzeptieren nur spanische Handynummern. Ohne sie können Auswanderer etwa kein Konto auf der Insel eröffnen, nicht vom Arzt angerufen werden und auch keine NIE-Nummer erhalten.

Prepaid am Aussterben

Wer sich nicht in Unkosten stürzen will, kann sich einen Prepaid-Tarif (prepago) holen. „Das Angebot wird aber geringer“, weiß Alfonso Rodríguez von der balearischen Verbraucherschutzorganisation Consubal. Neben den Auswanderern, die die spanische Nummer nur pro forma nutzen, seien es zumeist sehr junge Menschen (oder ihre Eltern) die heute noch derartige Basisangebote nutzen. „Die Leute loggen sich vielerorts gratis ins WLAN ein und telefonieren dann über WhatsApp und Co. Zudem ist es mittlerweile oft günstiger, einen Vertrag abzuschließen“, so Rodríguez. Viele Anbieter würden Tarife ohne Mindestlaufzeit (permanencia) anbieten.

So funktioniert Prepaid

Wer sich dennoch für die Prepaid-Option entscheidet, muss online, per Anruf oder in einer separaten App regelmäßig Guthaben auf seine SIM-Karte laden. Andernfalls wird die Nummer irgendwann deaktiviert. Das Geld kann auch in Pakete investiert werden, die Datenvolumen oder Anruf-Flatrates enthalten. Achtung: Oft liegt der Berechnungszeitraum nur bei 28 Tagen, nicht einem ganzen Monat. Wer wissen will, was er im Vergleich zu einem Vertrag pro Jahr ausgibt, muss daher mit 13 Paketen kalkulieren. Bei den Discountern, etwa Aldi und Lidl, sucht man Handytarife hierzulande vergebens. Eine Auswahl an Anbietern, bei denen man nur den Handytarif (móvil) ohne Internet für zu Hause, Fernsehen oder Streaminganbieter buchen kann:

Um eine spanische Handynummer kommt man kaum herum.

Um eine spanische Handynummer kommt man kaum herum. / DPA

Simyo

Die größte und flexibelste Auswahl hat Simyo. Auf der Webseite kann man sich seinen Wunschtarif flexibel zusammenstellen, wobei man zwischen 100 MB, 4 GB, 12 GB, 30 GB, 50 GB und 150 GB und dazu 0 Freiminuten, 120 Freiminuten oder unlimitiertes Anrufen wählen kann. Den günstigsten Tarif, bei dem man nur zahlt, was man verbraucht, gibt es für 0 Euro – allerdings nur wenn man schon Kunde ist. Auch den für 1 Euro mit 100 MB Datenvolumen und 0 Freiminuten kann nur buchen, wer schon eine spanische Handynummer besitzt. Alle anderen zahlen für 100 MB Datenvolumen und 120 Freiminuten innerhalb Spaniens und der EU 2,50 Euro pro Monat. Ob wenige oder viele: Wer seine Daten innerhalb eines Monats nicht verbraucht, bekommt sie wie bei anderen Anbietern als Guthaben draufgeschlagen. simyo.es

Orange

Bei Orange kostet der billigste Tarif namens „Go Walk“ 10 Euro pro 28 Tage. Inklusive sind 25 GB und spanienweit unbegrenzte Anrufe. Bis zu 11 GB davon kann man fürs Roaming nutzen. Im „Go Run“-Tarif für 15 Euro pro 28 Tage sind neben unbegrenzten Anrufen 50 GB enthalten, im „Go Fly“-Tarif für 20 Euro pro 28 Tage 100 GB. Die SIM-Karte ist nach dem ersten Aufladen sechs Monate lang aktiv. Wer innerhalb dieses Zeitraums kein Guthaben auflädt, hat noch einen weiteren Monat Zeit, bevor die Nummer endgültig deaktiviert wird. orange.es

Vodafone

Beim Konkurrenten Vodafone heißt der günstigste Tarif für 10 Euro pro 28 Tage „S“. Enthalten sind 300 Freiminuten für Telefonate auf nationale Festnetz- oder Mobilfunknummern sowie die von 56 Ländern wie auch 50 GB Datenvolumen. Im „M“-Tarif für 15 Euro pro 28 Tage sind 100 GB Datenvolumen inklusive sowie unlimitierte Anrufe im nationalen Netz wie auch in rumänische Netze. Zudem stehen Nutzern 800 Freiminuten für Netze aus 55 Ländern zur Verfügung. Auch bei Vodafone lassen sich die GB ansammeln. vodafone.es

Movistar

Beim Mobilfunk-Riesen Movistar liegt das günstigste Angebot (Prepago Plus) bei 10 Euro pro 28 Tage. Enthalten sind 10 GB plus weitere geschenkte 30 GB. Auf spanische Festnetz- und Handynummer kann der Nutzer unbegrenzt anrufen, für internationale Gespräche stehen ihm 200 Freiminuten zur Verfügung. Beim Premium-Prepaid-Tarif (Prepago Premium) kosten 20 GB plus 60 geschenkte GB 15 Euro pro 28 Tage. Inklusive sind unlimitierte Anrufe in nationalen Netzen sowie 400 Freiminuten für internationale Anrufe, etwa nach Deutschland. Wer sein Guthaben nicht rechtzeitig auflädt, wird in den Tarif „Habla 6“ heruntergestuft, kann dann nur noch anrufen und zahlt für nationale Anrufe 6 Cent pro Minute. movistar.es

Pepephone

Wer gar keine Daten will und allenfalls ab und an einen kurzen Anruf tätigen muss, kann sich den Tarif „Solo voz“ für 0 Euro pro Monat holen. Eine neue Nummer schlägt beim MZ-Test einmalig mit 15 Euro zu Buche, hinzu kommen 7,50 Euro Versandkosten. Anrufe ins spanische Festnetz oder Mobilfunknetz kosten 7,3 Cent pro Minute. Für den Verbindungsaufbau sind zudem 18,15 Cent zu zahlen. Daneben gibt es einen Basistarif für 7,90 Euro pro Monat ohne Mindestlaufzeit. Neben 9 GB Datenvolumen sind unbegrenzte Anrufe in die herkömmlichen spanischen Netze inklusive. Wer eine SMS verschicken will, zahlt 10,89 Cent. Der Tarif für 14,90 Euro pro Monat ist ähnlich, enthält aber 39 GB für alle, die mehr surfen wollen. pepephone.com

Ein Großteil der Tarife kostet um die 10 Euro pro Monat.

Ein Großteil der Tarife kostet um die 10 Euro pro Monat. / DPA

Digi

Digi hat den günstigsten Tarif mit 3 GB Datenvolumen und 100 Freiminuten in spanische Netze für 3 Euro pro Monat ausgeschrieben. 5 Euro pro Monat zahlt man für 8 GB und 100 Freiminuten (auch in internationale Netze). Wer monatlich 7 Euro investiere, bekommt 15 GB Datenvolumen und kann unbegrenzt lange auf spanische Nummern anrufen. Eventuell fallen durch eine neue Nummer bei allen Tarifen einmalig Zusatzkosten an. Für die Prepaid-Tarife auf Lo quiero en prepago klicken. Wer anklickt, dass er noch kein Kunde ist, kann sich unter digimobil.es/puntosdeventa einen Verkaufspunkt (móvil angeben) in seiner Umgebung anzeigen lassen und sich dort beraten lassen. digimobil.es

Lebara

Der günstigste Tarif bei diesem Anbieter kostet 7 Euro pro 28 Tage. Enthalten sind 7 GB und 100 Freiminuten auf internationale Nummern, auf nationale kann man unbegrenzt anrufen sowie bis zu 100 SMS kostenlos verschicken. lebaraspain.es

Lycamobile

Der günstigste Tarif (Lyca Globe 5) mit 5 GB, 100 Freiminuten im nationalen oder internationalen Netz und 100 Frei-SMS spanienweit liegt bei 5 Euro pro 28 Tage. Aktuell gibt es zudem ein Angebot für 10 Euro pro 28 Tage mit 20 GB plus geschenkten 10 GB, 400 Freiminuten in internationale Netze und unbegrenzt langem Telefonieren in spanische Netze. lycamobile.es

Jazztel

Bei diesem Anbieter schlägt der günstigste Tarif mit 20 GB Datenvolumen und unbegrenztem Anrufen in spanische Netze mit 9,95 Euro pro Monat zu Buche. Bei dem für 14,95 Euro pro Monat sind 30 GB enthalten. jazztel.com

Lowi

Bei Lowi gibt es derzeit 20 GB und unbegrenztes Anrufen spanienweit für 7,95 Euro pro Monat. Dasselbe Paket mit 50 GB schlägt mit 9,95 Euro pro Monat zu Buche. lowi.es

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