Wie sehr hat der Regen die Wasserspeicher auf Mallorca gefüllt?

Die Pegelstände der Stauseen Cúber und Gorg Blau haben sich verbessert, sind aber noch nicht auf Vorjahresniveau

Blick vom Puig Major am 2. März dieses Jahres.

Blick vom Puig Major am 2. März dieses Jahres. / Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Infolge der Regenfälle der vergangenen Tage haben sich die Wasserressourcen auf Mallorca ein stückweit erholt. So betragen die Pegelstände der Stauseen Gorg Blau und Cúber inzwischen wieder 56,4 Prozent, wie Palmas Stadtwerke Emaya auf ihrer Website mit Stand vom Montag (11.3.) mitteilten. Während sich der Gorg Blau wieder zu gut 60 Prozent gefüllt hat, sind es im Fall des Cúber 50,5 Prozent.

Zum Vergleich: Anfang Februar waren es bei den beiden Stauseen noch knapp 43 Prozent. Wie es bei den Stadtwerken gegenüber der Zeitung "Última Hora" heißt, habe man mit den jetzt 56,4 Prozent wieder für die Jahreszeit übliche Werte erreicht. Allerdings waren die Pegelstände im März vergangenen Jahres deutlich höher: Infolge des Sturmtiefs Juliette und der Schneeschmelze wurden fast 80 Prozent erreicht. Auch vor zehn Jahren wurden bessere Werte als heute registriert - die Situation sei nicht kritisch, ein verantwortlicher Umgang mit der Ressource aber dringend geboten.

Wasserspeicher und Regenfälle

Cúber und Gorg Blau steuern allerdings ohnehin weniger als zehn Prozent zum Wasser-Mix auf Mallorca bei, wichtiger sind die unterirdischen Wasserspeicher. Der Bericht des balearischen Wasserwirtschaftsamt Abaqua über deren Pegelstände im Februar steht derzeit noch aus. Zuletzt im Januar lagen sie balearenweit bei 54 Prozent und damit leicht über dem Vorjahresmonat. Weiterhin gilt für ganz Mallorca eine sogenannte Vorwarnstufe wegen Trockenheit.

Ergiebige Regenfälle auf Mallorca gab es zuletzt am Samstag (9.3.), vor allem im Gebiet der Tramuntana. In der Gemeinde Escorca wurden rund 40 Liter pro Quadratmeter registriert, in Banyalbufar 35, im Stadtgebiet Palma knapp 25 Liter.

Regentag auf Mallorca am Samstag (9.3.).

Regentag auf Mallorca am Samstag (9.3.). / Frank Feldmeier

Debatte um Wasserverschwendung

Die Debatte um den Wasserverbrauch auf Mallorca hatte zuletzt wieder an Fahrt gewonnen, nachdem in Katalonien Anfang Februar der Wassernotstand ausgerufen worden war. Der Umweltschutzverbund Gob forderte daraufhin ein Verbot für den Neubau von Pools auf den Balearen, um der Wasserverschwendung Einhalt zu gebieten, zumal die Inseln massiv vom Tourismus abhängig seien und sich die Einwohnerzahl im Sommer "verdoppelt". Eine enorme Herausforderung ist unterdessen auch der Kampf gegen die Lecks in den Wasserleitungen der Kommunen. Bei der Finanzierung der Probleme in der Wasserwirtschaft sollen auch die Einnahmen der Touristensteuer helfen.

Mallorca hatte die schwerste Krise bei der Wasserversorgung in den 1990er Jahren erlebt. Von 1995 bis 1997 wurden in der „Operación Barco“ 17 Millionen Kubikmeter – 17 Milliarden Liter – auf die Insel geschifft. Die Landesregierung forcierte daraufhin den Bau von Entsalzungsanlagen und erschloss die Sa-Costera-Quelle an der Nordküste, die bis dato ungenutzt ins Meer floss.