Die Buchten von Mallorca und den Nachbarinseln sind für den Tourismus und für die Meeresbewohner gleichermaßen ein kostbares Gut. Da erscheint es nur logisch, dass die TUI Care Foundation eine halbe Million Euro in den Schutz und die Wiederherstellung der Meeresumwelt der Balearen investiert: Die von dem Reiseriesen TUI initiierte, unabhängige Stiftung hat am Donnerstag (2.5.) in einer Pressemitteilung diverse Initiativen in Zusammenarbeit mit der Meeresschutzstiftung Fundación Marilles bekannt gegeben.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Flachwasserbuchten der Balearen - biologisch vielfältige Ökosysteme, die durch wachsenden Bevölkerungsdruck, Verschmutzung, Fischerei und die Auswirkungen des Freizeitsegelns gefährdet sind. Konkret soll das Projekt "TUI Sea the Change Balearic" Pläne entwickeln, um 25 Quadratkilometer dieser Buchten zu schützen und weitere, bereits geschädigte 10 Quadratkilometer wiederherzustellen.

Auf Nachfrage der MZ sagte eine Sprecherin der Fundación Marilles, dass das Projekt sich auf alle Inseln der Balearen bezieht und auch Flachwasserbuchten von Mallorca umfasst: unter anderem bei Pollença, Santa Ponça, Port de Sóller, Sant Elm und Alcúdia.

Nachhaltige Fischerei und Schutz gefährdeter Arten

Bei dem Schutzprojekt soll die lokale Bevölkerung eng mit einbezogen werden, und auch auf politischer Ebene werde um Unterstützung geworben, heißt es in der Mitteilung. Zudem wolle man mit drei Fischereiverbänden (cofradías) zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Fischerei zu unterstützen. Ebenso gefördert werden soll das Konzept des "Pescaturismo", bei dem Urlauber mit einheimischen Fischern unterwegs sind und auf diese Weise alles über Fischerei, Kultur und die Herausforderungen des Meeresschutzes erfahren.

Eine wichtige Maßnahme sei auch die Wiederherstellung der Braunalgenart Cystoseira. Das Projekt soll außerdem die Populationen gefährdeter Tiere wie Pfeifenfische und Seepferdchen stärken und möglicherweise auch Tiere wiederansiedeln, die nur noch selten in den Gewässern der Balearen zu beobachten sind, wie der Gitarrenfisch.

Algen gehören ebenso zum Schutzprojekt wie gefährdete Fischarten. Fundación Marilles

Wandel zu nachhaltigem Tourismus beschleunigen

Die gemeinnützige Organisation Fundación Marilles finanziert nicht nur Projekte, die den Zustand der Meeres- und Küstenumwelt auf den Balearen verbessern sollen. Sie unterstützt auch lokale Organisationen und bringt Akteure zusammen, um finanzielle Ressourcen für den Meeresschutz zu mobilisieren.

Mit der TUI hat sie nun in dieser Hinsicht wohl einen guten Fang gemacht: "Wir hoffen, dass diese Kooperation andere Akteure der Tourismusbranche dazu inspirieren wird, in den Meeresschutz zu investieren und einen kollektiven Wandel hin zu wirklich nachhaltigen Tourismusmodellen zu beschleunigen", so Aniol Esteban, Leiter der Marilles-Stiftung in der Mitteilung.

"Um die Balearen zu einem weltweiten Vorbild für den Meeresschutz zu machen, müssen sich die Tourismus-, Fischerei- und Bootsindustrie stärker als bisher engagieren und sicherstellen, dass ihre Sektoren das Ökosystem unterstützen, statt es zu zerstören", betonte Esteban.

Auch Alexander Panczuk, Executive Director der TUI Care Foundation, sieht die Tourismusbranche in der Pflicht - dies sei im gemeinsamen Interesse von Einheimischen sowie Besucherinnen und Besuchern: "Die Meeresumwelt der Balearen ist nicht nur einer der wichtigsten natürlichen Lebensräume in Europa, sondern auch die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg und die soziale Entwicklung der Inseln. Deshalb muss mehr für ihren Schutz getan werden."