Immer mehr Privatflugzeuge landen auf Mallorca: Im Jahr 2021 zählte der Flughafen Son Sant Joan insgesamt 32.556 Flugbewegungen mit Privatjets, etwa doppelt so viele wie 2020. Das bedeutet, dass im Schnitt jeden Tag 89 dieser Flugzeuge in Son Sant Joan starten oder landen. Wie bereits im Jahr 2020 ist der Markt der Privatflüge einer der Krisengewinner, während der herkömmliche Flugverkehr weiterhin auf seine Erholung wartet. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Flughafen von Mallorca in Sachen Privatflieger den Airport von Ibiza überholt, der im Jahr 2019 noch führend auf den Balearen war.

Im Jahr 2020 ging zwar der private Flugverkehr nach Mallorca auch im Zuge der Krise etwas zurück, die Einbußen waren allerdings deutlich geringer als im herkömmlichen Flugverkehr. Nach dem Lockdown, als mehrere Monate überhaupt keine Privatflüge möglich waren, stieg die Zahl steil an. So wurden im Jahr 2019 in Son Sant Joan insgesamt gut 21.000 Flugbewegungen mit Privatjets registriert, also nur rund 5.000 mehr als im ersten Corona-Jahr.

Wie aus den Statistiken des Flughafenbetreibers Aena hervorgeht, verteilt sich der Verkehr mit Privatjets gleichmäßiger auf das Jahr als die Urlaubermaschinen, auch wenn die Hauptsaison auch in diesem Segment zwischen Ostern und Oktober fällt. In dieser Zeit gab es jeden Monat des Jahres 2021 mehr als 1.000 Flugbewegungen. Zum Höhepunkt im Juli waren es gar 2.568 Bewegungen.

Kurz nach Beginn der Corona-Pandemie hatten deutsche Anbieter gegenüber der MZ bereits von einem Nachfrage-Schub gesprochen, so etwa die Deutsche-Privatjet mit Sitz in Wuppertal. „Wir können bestätigen, dass die Anfragen drastisch zugenommen haben", erklärte im August 2020 eine Mitarbeiterin. Damals spielte die Angst, sich auf einem Linienflug mit Corona zu infizieren, eine große Rolle bei der Wahl eines Privatflugs.

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„Allerdings machen sich die Leute kein Bild davon, was so ein Flug mit einem Privatjet tatsächlich kostet", sagte die Mitarbeiterin weiter. „Ein Flug nach Mallorca mit unserer kleinsten Maschine kostet rund 25.000 Euro." In den Jet passen maximal vier Personen, macht also 6.250 Euro pro Nase. „Wenn die Leute das hören, dann springen sie auch ganz schnell wieder ab", heißt es von der Deutsche-Privatjet. /jk