Teil der Fassade abgerissen: Die Renovierungsarbeiten am Flughafen Mallorca haben begonnen
Derweil gibt es politischen Knatsch, weil der Betrieb des Towers nach Willen der Zentralregierung privatisiert werden soll
Die groß angekündigten Umbauarbeiten am Flughafen Mallorca haben begonnen. An einem Seitengebäude, in der Nähe des ehemaligen Terminals, wurde ein Teil der Fassade abgerissen. Dort befand sich eine Rampe, die nach Angaben einer Flughafensprecherin nie benutzt wurde.
An der Stelle, wo sich bis vor kurzem noch ein Mitarbeiterparkplatz befand, soll das Gebäude erweitert werden, so die Sprecherin gegenüber der MZ. Auf der Ankunftsebene sollen zwei weitere Gepäckbänder entstehen. Auf der Abflugebene soll der Anbau Platz für zwei Reihen an neuen Check-In-Schaltern bieten.
Die Arbeiten sollen sich über vier Jahre hinziehen und vor allem in den Wintermonaten stattfinden, um den Hochbetrieb im Sommer nicht zu beeinträchtigen. Für das Projekt sind 200 Millionen Euro veranschlagt. Ziel ist es, den Komfort für die Passagiere zu erhöhen und vor allem, die Wege zu verkürzen.
Privatisierung des Towers
Derweil wurde bekannt, dass das spanische Transportministerium die Verwaltung des Towers an mehreren Flughäfen, darunter auch auf Mallorca, privatisieren möchte. Man wolle schon bald eine Ausschreibung veröffentlichen, so die Behörde.
Die Pläne, die in dieser Woche bekannt wurden, haben zu einer ungewöhnlichen Allianz geführt. Sowohl die beiden Juniorpartner des linken Regierungsbündnisses auf den Balearen, Més und Podem, als auch die konservative PP, haben sich gegen den Schritt ausgesprochen.
"Gegen die strategischen Interessen der Balearen"
Der Més-Vertreter im spanischen Senat, Vicenç Vidal, erklärte, er sei entsetzt. Die Maßnahme gefährde "eindeutig die strategischen Interessen der Balearen." Schon seit Jahren sei der Tower am Flughafen von Palma unterfinanziert und leide unter Personalmangel. Zudem bestärke der Schritt die "Zentralisierung und Zersetzung der öffentlichen Dienstleistungen." Die linke Partei Podem kritisierte, durch die Maßnahme würde die Überfüllung der Insel verschärft. Man strebe danach, Geschäfte zu machen, ohne auf die Interessen der Balearen-Bewohner zu achten, so die regionale Parteivorsitzende Antònia Jover.
Die Vorsitzende der Balearen-PP, Marga Prohens, sagte, man verstehe nicht, nach welchen Kriterien der Flughafen Palma für diesen Schritt ausgewählt worden sei. Auch die Dringlichkeit, die die Regierungspartei PSOE in der Sache an den Tag lege, sei merkwürdig. Prohens erklärte, die Maßnahme stehe entgegengesetzt zu dem, wofür sich die PP immer eingesetzt habe.
Auch die Gewerkschaft der Fluglotsen USCA protestierte. Es sei eindeutig, dass die Privatisierung nur der Gewinnmaximierung für den Flughafenbetreiber Aena diene. Die Arbeitsbedingungen würden sich verschlechtern. Gleichzeitig hätten die Passagiere keinen Vorteil. Die Sicherheit des Flugverkehrs sei allerdings nicht gefährdet.
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