Mallorca Zeitung

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Palma, die "schockierend unentdeckte Großstadt" - Wie US-Magazine Mallorca beschreiben

In den vergangenen Jahren wurde die Insel als Urlaubsdestination immer mehr auch Thema in US-amerikanischen Medien. Manche Darstellung verwundert

Panoramablick über die Stadt: Die Terrassen der Kathedrale. La Seu

In der US-amerikanischen Presse sind in den vergangenen Jahren immer mehr Artikel erschienen, in denen die Vorzüge von Mallorca beworben werden – und diese wenden sich auch immer mehr von Oberflächlichkeiten ab. 2019 hatte die „New York Times“ noch Tipps für ein Wochenende zusammengetragen: Parc de la Mar, Galerien in der Altstadt, am nächsten Tag Valldemossa, Deià und Sóller – plus ein Strandtag in Mondragó. Nichts, was man nicht woanders schon mal gesehen hätte. Was vielleicht verwunderte, war die Kürze des Aufenthalts, angesichts der langen Anreise.

Eine deutliche Schippe zu legte Anfang 2023 die Zeitschrift „Forbes“. Der renommierte Reisejournalist Larry Olmsted kürte die Insel als „Top-Reiseziel des Jahres“. Dank der 2022 eingeführten United-Airlines-Direktverbindung böten sich dem US-Urlauber nach dem Aussteigen aus dem Flieger eine „unglaubliche Natur“, pulsierende Urlaubsorte am Strand, die faszinierende spanische Küche und die Hauptstadt Palma. Bei Letzterer handele es sich – zumindest aus US-Perspektive – um eine „schockierend unentdeckte“ Großstadt. Zudem könne man in den zahlreichen, charmanten Luxushotels auf dem Land unterkommen, die in umgewidmeten, „mittelalterlichen“ Bauernhäusern untergebracht sind.

Insider-Tipps von Einheimischen

Das zur „New York Times“ gehörende „T Magazine“ ging einige Monate später – im August 2023 – noch weiter. Sie befragte gleich vier Insel-Residenten – zwei Einheimische, zwei Ausländer – nach ihren persönlichen Empfehlungen für die reisefreudige Leserschaft. Die hauptsächlich in Kreativbranchen aktiven Inselexperten präsentierten gleich eine ganze Reihe an Empfehlungen, die man zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht in allen Reiseprofilen auf Instagram gefunden hätte.

Die auf Naturweine spezialisierte Bar La Sang in Palma, das gerade frisch eröffnete Hotel Riad in der Altstadt oder auch die kurz zuvor ins Leben gerufene Textilmesse Xtant konnten sich in der Folge auf kaufkräftige Kundschaft aus Übersee freuen. Statt in den Einkaufspromenaden der Hauptstadt zu shoppen, schickten die vier Experten die Leser in die kleinen Geschäfte von Deià, in denen Körbe und Taschen angeboten werden. Und das kleine, feine Einrichtungsgeschäft La Pecera von Maria Albaladejo unweit von Palmas Rathaus fand ebenso Erwähnung wie das Geschäft der mallorquinischen Modemarke Cortana.

Party vorbei?

Da musste das „Wall Street Journal“ nachziehen. Im Januar erklärten deren Journalisten die Balearen – etwas allgemeiner – zu einem von zehnTop-Reisezielen des Jahres. Erklärt wurde den Lesern der bemerkenswerte Wandel, den die Inseln in den vergangenen Jahren durchgemacht haben. Die Balearen hätten ihre ausschweifenden „Nächte mit Tanzen, Schaumpartys und Shots“ hinter sich gelassen, um sich „mehr dem Zen, der Achtsamkeit und der Meditation zuzuwenden.“ Das „Wall Street Journal“ empfahl zwei Hotels: das Zel in Palmanova (an dem Tennisstar Rafa Nadal beteiligt ist) und Richard Bransons Herzensprojekt Son Bunyola in Banyalbufar.

Zuletzt wurde wieder ein Wochenendaufenthalt auf der Insel beworben. Am 10. Juli veröffentlichte „Forbes“ ein Drei-Tages-Programm. Roter Blitz, Ca’n Joan de s’Aigo und Sa Calobra – auch in den USA werden gerne mal die Grundlagen eines ersten Inselbesuchs aufgelistet.

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