Es kann losgehen: Inselrat verabschiedet nun auch die Legalisierung von Schwarzbauten auf dem Land

Die Balearen-Regierung hatte Ende Mai ein entsprechendes Dekret verabschiedet

Illegal errichtetes Gebäude im ländlichen Raum.

Illegal errichtetes Gebäude im ländlichen Raum. / ADT

Der Inselrat von Mallorca hat am Dienstag (18.6.) die bereits von der Balearen-Regierung per Dekret beschlossene Legalisierung von Schwarzbauten auf dem Land ratifiziert. Das entsprechende Gesetz dürfte in den kommenden Tagen im Amtsblatt Boib veröffentlicht werden. Betroffene haben ab dann drei Jahre Zeit, um die entsprechenden Genehmigungen zu beantragen. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 30.000 Immobilien auf Mallorca von der Regelung profitieren könnten.

Das sind die Voraussetzungen

Die Balearen-Regierung hatte das Dekret Ende Mai verabschiedet. Betroffen sind  eine Vielzahl von Bauten und Anbauten, aber auch zum Beispiel Pools, die seinerzeit ohne Genehmigung errichtet wurden. Sie könnten nun auch wieder auf den Markt kommen. Allerdings müssen sie dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Eine Ferienvermietung der legalisierten Bauten wird darin ausdrücklich ausgeschlossen.

Legalisiert werden können nur Bauten, bei denen der Verstoß gegen das Baurecht mindestens acht Jahre zurückliegt und somit verjährt ist. Im Falle von Bauten im geschützten ländlichen Raum sind dies diejenigen, die vor Inkrafttreten des Gesetzes über die Raumordnung und Bodennutzung vom 29. Mai 2014 errichtet wurden, mit Ausnahme der in den Geltungsbereich des Gesetzes über Naturräume (Ley de Espacios Naturales) fallenden Grundstücke, in denen sie vor dem 10. März 1991 errichtet worden sein müssen.

Im Gegenzug für die Legalisierung werden von den Eigentümern die Zahlung von Gebühren und Steuern und die Durchführung von Umweltmaßnahmen verlangt. Die Eigentümer müssen im ersten Jahr der Gültigkeit dieses Verfahrens 10 Prozent des Wertes der Baumaßnahme entrichten, im zweiten Jahr sind es 12,5 Prozent und im dritten Jahr 15 Prozent. Wer sich beeilt, zahlt also weniger.

Einige Entscheidungen stehen noch aus

Das von der Balearen-Regierung verabschiedete Dekret umfasste noch einige andere Aspekte, wie etwa, dass Häuser, die ab sofort im ländlichen Raum gebaut werden, dürfen größer sein dürfen als bisher. Auch beinhaltete es die Möglichkeit, temporäre Parkplätze im ländlichen Raum anlegen, um den Ansturm auf bestimmte Orte während der Hochsaison abfedern zu können, etwa an Stränden außerhalb geschlossener Ortschaften. Diese und weitere Maßnahmen sollen vom Inselrat zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet werden.