Konservative gewinnen mit leichtem Vorsprung vor den Sozialisten die Europawahl in Spanien

PP und PSOE liegen bei der Sitzverteilung nahe beieinander

PP-Chef Alberto Núñez Feijóo bei der Stimmabgabe am Sonntag (9.6.) in Madrid.

PP-Chef Alberto Núñez Feijóo bei der Stimmabgabe am Sonntag (9.6.) in Madrid. / Chema Moya / Efe

In Spanien ist die oppositionelle konservative Volkspartei bei der Europawahl stärkste Kraft geworden. Nach Auszählung von 99,65 Prozent der Stimmen kam die PP auf 34,18 Prozent (2019: 20,15), wie die Wahlbehörde am Sonntagabend mitteilte. Das entspricht 22 Sitzen im Europaparlament.

Die regierenden Sozialisten (PSOE) von Ministerpräsident Pedro Sánchez folgten mit 30,19 Prozent (20 Sitz, 2019: 32,86 Prozent). Die rechtspopulistische Vox erzielte Gewinne und kam als dritte Kraft auf 9,62 Prozent (6,21). Im Vergleich zur Parlamentswahl im vergangenen Jahr verlor Vox jedoch Stimmen. Damals kam die Partei noch auf 12,38 Prozent. Zudem kam die neue, ebenfalls rechte Kleinpartei "Se acabó la fiesta" auf 4,58 Prozent.

Sumar, der linkere Koalitionspartner der PSOE, erzielte nur 4,65 Prozent und das inzwischen abgespaltene linksalternative Bündnis Podemos 3,27 Prozent. Dieses Lager hatte 2019 noch 10,07 Prozent erzielt. 

Plebiszit über Sánchez

Der Wahlkampf in dem überwiegend proeuropäischen Land war eher von nationalen Themen dominiert. Die konservative Opposition hatte die Abstimmung zu einem Plebiszit über Sánchez erklärt. Im Mittelpunkt standen dabei die umstrittene Amnestie für katalanische Separatisten und zuletzt auch Ermittlungen der Justiz wegen mutmaßlicher Korruption gegen die Frau von Sánchez, Begoña Gómez. Sánchez hatte deshalb im April sogar mit einem Rücktritt gedroht.

Die Wahlbeteiligung lag in der viertgrößten Volkswirtschaft der EU mit 49,20 Prozent wesentlich niedriger als 2019 (60,72). Damals waren jedoch zugleich Kommunalwahlen und die Wahl von Regionalparlamenten in zwölf autonomen Regionen abgehalten worden.

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