In dieser bei Urlaubern beliebten Gemeinde gibt es bald nur zwischen 16 und 23 Uhr Wasser

In der Gemeinde Banyalbufar schrillen die Alarmglocken aufgrund des Wassermangels

Traumhaft, aber trocken: Banyalbufar an der Westküste von Mallorca.

Traumhaft, aber trocken: Banyalbufar an der Westküste von Mallorca. / Manuel Mayer

Die bisherigen Restriktionen haben nicht ausgereicht, nun dreht die Gemeinde Banyalbufar den Wasserhahn weiter zu. Angesichts der "extremen Notsituation" werde man die öffentliche Wasserversorgung ab dem 15. Juli täglich auf den Zeitraum zwischen 16 und 23 Uhr beschränken, teilte die Gemeindeverwaltung mit. Die Maßnahme werde so lange durchgezogen, "bis sich die Lage verbessert".

Die zahlreichen Lastwagen, die täglich in das Panorama-Dorf fahren, um die bedrohlich leerstehenden Wasserspeicher notdürftig zu versorgen, seien nicht ausreichend, um den hohen Bedarf in den Sommermonaten zu befriedigen, erklärte das Rathaus in einer Mitteilung. In der Tramuntana-Gemeinde gibt es mehr touristische Gästeplätze als Einwohner – und die vermutlich zahlreichen illegalen Angebote sind dabei noch nicht einmal einberechnet.

Geld geht aus

Zudem gibt es den finanziellen Aspekt: "Uns geht das Geld aus. Wir können es uns nicht leisten, das ganze Jahr über Lkws zu bestellen", erklärte der stellvertretende Bürgermeister Joan Vives gegenüber der Nachrichtenagentur "Europa Press". Und nicht nur das: Auch die Firmen, die das Wasser liefern, hätten der Gemeindeverwaltung mitgeteilt, dass man auch nicht unendliche Wasserreserven habe.

Einheimische sowie die touristischen Einrichtungen hätten nun zwei Wochen Zeit, um sich auf die extremen Restriktionen vorzubereiten.

Derweil sucht die Gemeinde nach anderen Lösungen, um an Wasser zu kommen. So sei man dabei, die Ausstellung einer Lizenz für den Bau eines Brunnens auf einem Privatgrundstück zu beschleunigen. Man habe ein unterirdisches Wasserreservoir entdeckt, das man so schnell wie möglich anzapfen wolle.

Diese Restriktionen galten bislang

Im April hatte die Gemeinde den täglichen Wasserverbrauch auf 150 Liter pro Einwohner oder Urlauber und Tag beschränkt. Einen Monat später wurde diese Menge auf 75 Liter gekürzt. Daneben gelten Verbote etwa für das Auffüllen von Pools oder das Bewässern von Gärten. Das Rathaus führt verschärfte Kontrollen durch, um Missbrauch beim Wasserverbrauch aufzudecken. Allerdings habe man bislang nicht durchgreifen müssen, hieß es. "Die Menschen sind sich des Problems sehr bewusst", sagt Vives.

Der Wassermangel ist bei weitem nicht ein Problem, das sich auf Banyalbufar beschränkt. Erst in den vergangenen Tagen hatten etwa mehrere Gemeinden in der Inselmitte Restriktionen beim Wasserkonsum angekündigt.