Einigung auf Mallorca: Der Streik bei Eurowings ist abgeblasen

Die Mitarbeiter der Firma Wings Handling wollten ab Montag (1.7.) in den Ausstand treten

Eurowings-Flieger.

Eurowings-Flieger. / Eurowings

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Die Fluggäste von Eurowings können aufatmen: Die Angestellten der Firma Wings Handling, die auf dem Flughafen Mallorca die Vorfelddienste für die Airline ausführt, haben in letzter Minute eine Einigung am Verhandlungstisch erzielt und einen für die Zeit ab Montag (1.7.) anberaumten Streik abgeblasen.

"Es wurde eine Vereinbarung erzielt, die den Interessen der Arbeitnehmer weitgehend gerecht wird, und daher werden die geplanten Streiktage abgesagt", heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft vom Freitagnachmittag (28.6.) gegenüber der Mallorca Zeitung. Nachdem man sich zuletzt im Kreise bewegt habe, begrüße man nun die "veränderte Haltung des Unternehmens", und das "Engagement für Beschäftigungsstabilität, Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer".

Das sagt Eurowings

Ähnlich äußert sich Eurowings in einer Pressemitteilung vom Nachmittag: "Am Standort Mallorca wird es in den Sommerferien keine Streiks geben." Bei der Eurowings Tochter Wings Handling Palma sei am Freitag eine "nachhaltige Vereinbarung" getroffen worden, die sowohl die Einsatzbedingungen der Mitarbeitenden weiter verbessere als auch der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens Rechnung trage. Die Vereinbarung habe eine Laufzeit von zwei Jahren. "Eurowings, seit Monaten eine der zuverlässigsten Airlines in Europa, kann damit zur Reise-Hochsaison einen weiterhin regulären Flugbetrieb darstellen."

Die Auswirkungen eines Streiks

Im Fall eines Streiks hätten Reisende nicht nur mit Verspätungen oder Ausfällen von Flügen rechnen müssen, sondern auch damit, dass Gepäck nicht mitgenommen wird, weil dieses nicht rechtzeitig zum Flugzeug transportiert würde. Streiktage anberaumt waren neben dem 1. Juli auch am 5., 7., 10., 12. und 13. Juli. Inwieweit dies durch Mindestdienste abgewendet worden wäre, blieb bis zuletzt unklar.

Auch Koffer von Eurowings-Passagieren bleiben möglicherweise ab Montag (1.7.) auf der Erde.  | FOTO: PRIVAT

Vorfelddienste bei Eurowings. / Foto: privat

Die Kritik der Gewerkschaft

Die Angestellten hatten sich nach Angaben von Marcos Fernández, Sekretär der gesetzlichen Arbeitnehmervertreter, unter anderem über „verschärfte Angriffe auf die gesetzlich anerkannten Rechte der Mitarbeiter durch die Unternehmensleitung in Palma“ beklagt. Ein Dorn im Auge war den Mitarbeitern demnach die „kaum beachtete Risikoprävention am Arbeitsplatz“. Zudem wurde auf eine Ausrüstung verwiesen, die sich wegen ihres Alters oder mangelhafter Wartung in schlechtem Zustand befinde. Das gefährde die Sicherheit von Passagieren, Besatzung und Flugzeugen. Eurowings hatte sich zu der Kritik nicht geäußert, aber sich zuversichtlich geäußert, dass man rechtzeitig zu einer Einigung komme.

Streikdrohungen am Flughafen von Palma sind keine Seltenheit, meist kommt aber kurzfristig eine Einigung zustande. Bereits im Sommer 2023 drohte Wings Handling mit einer Arbeitsniederlegung Anfang August. Kurz vorher einigten sich dann beide Parteien.